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4. Ravensburger Weihnachtscircus

Die äussere Optik des 4. Ravensburger Weihnachtscircus von Elmar Kretz mutet etwas eigenartig an. Das Spielzelt ist das frühere Chapiteau von Carl Busch, darin ein Gradin mit Einzelsitzen, davor ein grosses Festzelt, das innen eine eher moderne weihnachtliche Dekoration hat. Mehr wie eine Bahnhofshalle und nicht die gewohnte heimelige Circuszeltathmospäre. Auch im Spielzelt dominiert mehr die Technik und ein riesiger Manegenvorhang. Kein Orchester, die Musik nur vom Band. Der Durchblick durch den Vorhang in die triste Hinterbühne störte zu oft meinen ästhestischen Blick. Schade, denn es fehlt nicht viel und es wäre eine rundum gelungene Präsentation.
Manchmal habe ich das Gefühl, das Elmar Kretz sich von den anderen Weihnachtscircussen abheben möchte. Doch ob man das Rad neu erfinden muss oder es nicht einfacher wäre, die eingefahrenen Konzepte zu übernehmen?
Das Programm hat Stil und kam auch beim Publikum sehr gut an. In der von mir besuchten Abendvorstellung am 23.12. war das Zelt leider nicht besonders voll, dennoch gab es zum Finale einen donnernden langanhaltenden Applaus !!

Das Programm beginnt mit der Hohen Schule der tschechischen Geschwister Daniel und Denisa Stipka, kombiniert mit der Luftakrobatik von Daniels Frau Eliane. Eine harmonische Verbindung, welche Harmonie und Stil hat.

Die kombinierte Hunde- und Ponydressur von Mr. Dalmatin aus Russland hat mir schon mal besser gefallen. Seit seinem Abgang vom Circus Krone hat diese Darbietung qualitativ abgebaut. Für Kinder immer noch nett anzusehen.

Eine Kostümillussion der bekannten Art zeigt das Duo Geronik aus Weissrussland. Schöne Kostüme und blitzschneller Wechsel.

Daniel Stipka ist etwas verrücktes eingefallen, was leider das hervorragende Pas de Deux zu Pferd von ihm und seiner Schwester Denisa sehr stört. In der Mitte der Manege eine weisse Scheibe mit lauter Luftpropeller, welche ein weisses und ein schwarzes Tuch in der Mitte umher wirbeln. Das ist zunächst so faszinierend ablenkend, dass man automatisch nur noch dahin blickt und nicht auf die Darbietung zu Pferde.
Damit will er im Januar zum Circusfestival nach Monte Carlo. Schade um deren grossartiges Pas de Deux, das solches Beiwerk nicht nötig hat und dieses stört.

Die Pausen überbrückt wieder Clown Filu (David Paschke) mit seinen lustigen Einfällen. Hier zaubert er mit Kaninchen. 

Faszinierend der Steilwandradfahrer Jefferson Weber welcher frei in der Luft schwebend seine Runden dreht.. 

Miss Elegance zu Pferd: Eliane Biasini tanzt auf und mit einem wunderschönren Palomini-Hengst und zeigt Hula-Hupp zu Pferd..

Elmar Kretz führt selber wieder die acht Araberhengste des dänischen Circus Arena vor und anschliessend einen Zwölferzug Ponys. 

Filu sucht sich fünf Personen aus dem Publikum aus, nutzt vier als Pfosten für seinen Ring, umwickelt diese mit Klebeband und die fünfte Person ist sein Sparringspartner. Ein wirklich originelle Idee, welche Spass macht.

Vier Dioros auf dem doppelten Todesrad wirbeln in grossem Tempo durch das Circuszelt und lässt den Atem der Besucher stocken.

Alle Akteure verabschieden sich in einem Finale mit Luftschlangen und das Publikum feiert die Artisten mit intensiven Applaus mit Händen und Füssen. Von ein paar Kleinigkeiten abgesehen ein rundes Programm mit vielen Höhepunkten. Mein Respekt dem Macherehepaar Kretz, die es geschafft haben diesen Weihnachtscircus in Ravensburg zu etablieren.

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