Website aktualisiert: 30.11.2008

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Cirque Arlette Gruss im Mai  2008
in Strassburg:

Der französische Cirque Arlette Gruss in der Direktion von Gilbert Gruss hat sich zu einem “Kultcircus” in Frankreich entwickelt mit ganz eigener Konzeption und künstlerischer Umsetzung. Nicht der einzelne Star steht im Mittelpunkt, sondern das Gesamtensemble aus Artisten und Dresseuren, welche in ungewöhnlichen Kostümen unter perfekter Ausleuchtung und musikalischer Begleitung eine thematische Inszenierung bieten. “Mirage” lautet diese 2008. Übersetzt heisst dies “Trugbild” oder wohl besser Illussion. So werden vielschichtige Illussionen erzeugt, nicht in Form von Magie, sondern in fantasiereichen Bildern.

Claude Brunel als Leitfigur begleitet durch “Mirage

Da läuft eine Frau kopfunter an Füssen an der Decke, schminkt sich dort, jongliert mit Bällen, so als würde sie auf dem Manegenboden stehen. Für mich war dieser Auftritt von Miss Kai aus der Artistenschule von Masha Dimitri und Kai Leclerc das signifikanteste Beispiel eines Trugbildes. Wie bei den meisten Themenprogrammen werden diese nicht konsequent durchgehalten, was jedoch der Gesamtwirkung keinen Abbruch tut. Denn im vollen Zelt ist die Stimmung hervorragend und der Applaus beim Finale lang.
Tierdressuren bietet Sandro Montez mit den Exoten des Cirque Arlette Gruss und vier Elefanten von Enis Togni. Ebenso die fünf verschiedenfarbigen Tiger, welche Sarah Houcke wie immer elegant vorführt. Die Pferde des Circus wurden von Linda Biasini-Gruss und die Ponys von der jungen Laura-Marisa Gruss präzise präsentiert. Kevin Gruss als The Crow” schwebt an Bungeebändern durch die Manege, verkauft sich als Vamp mit Gitarre, rockig und wild. Linda Biasini-Gruss schwebt zusammen mit Marisa Biasini und Serguei Barychnikow mit einem Globus in den Circushimmel und dort zeigen die drei Artisten kreative Kombinationen fürs Auge der Betrachter. Serguei Barychnikow mit seiner Partnerin Maryna sind zudem mit einer Handstandakrobatik vor dem Baum des Weisen mit Quellbecken der Programmauftakt zu erleben. Indisch verpackt mit Gesang begleitet, fühlte ich mich kurz an Buddha erinnert; auch nur ein Trugbild, eine Illusion in mir. Xie Shan zeigt nicht nur tanzende Teller, sondern eine kraftvolle nahtlose Handstandakrobatik ohne dabei den Boden zu berühren. In diesem inszenierten Programm geht diese Artistin fast unter, obwohl sie hohes Können zeigt. Vor der Pause ein weiteres Highlight mit der “Troupe des Akrobates de Zun Yi”, welche eine wohl einmalige Kombination von Schleuderbrett und Ikarierarbeit vorstellen. Hochleistungssprünge in grosser Leichtigkeit kombiniert. Leider sind hier wieder mal Kinder die fliegenden Personen und es bleibt zu hoffen, dass diesen in der Zukunft Wirbelsäulenleiden wegen Überstrapazierung erspart bleiben.
 

Fortsetzung  ...

Serguei Barychnikow + Maryna

Miss Kai schreitet am Circushimmel, schminkt sich und jomgliert

Sandro Montez mit vier Elefanten

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