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Der positive Eindruck setzt sich im Programm fort.
Nach einem
Opening des 6-köpfigen Balletts Dolly Dollies und einer kurzen Begrüßung durch Jaap Heerze, der gewohnt souverän und stimmgewaltig durchs Programm führte, als erste
Nummer im Programm die russische Truppe Svetlana Grozdetskaya. In futuristischen Kostümen und zu moderner Bandmusik zeigten sie sehr wirkungsvoll ihre starke Nummer am
russischen Barren. Ebenfalls aus Russland, die darauffolgende Hängeperche von Olga Moreva und Igor Purdenko, sehr tänzerisch dargeboten, die mich allerdings, als
einzige Nummer im Programm, nicht ganz überzeugen konnte. Etwas lange, dafür jedoch sehr publikumswirksam präsentierten die Folcos ihre unzähligen Hunde. In einer
mit Lichtschläuchen geschmückten, kleinen Lokomotive kamen sie hereingefahren, und nach und nach preschten immer mehr Hundemassen in die Manege. Eine Nummer, die vor
Allem durch die Masse der Tiere aus dem Rahmen fällt, welche jedoch zeitweise von der eigentlichen Trickfolge ablenkt. Igor Tikhonovich präsentierte zu Elton John´s
"Father and Son" eine gute, ästhetische und kraftvolle Handstand- equillibristik auf einem Stuhl. Während dieser Nummer störte mich jedoch, dass ausser
der Folcos und des Balletts, bisher nur zu Bandmusik gearbeitet wurde. Ein sehr sympathischer Reprisenclown ist der Franzose Mathieu. Mit nur 3 Auftritten blieb
sein gezeigtes Repertoire im relativ kleinen Rahmen, trotzdem bleibt er in guter Erinnerung, denn seine Reprisen waren wirklich nett anzusehen und er selber ist ein
absoluter Sympathieträger. An dieser Stelle zeigte er sein Glöckchenspiel, welches ungewöhnlicher Weise, ohne Publikumsbeteiligung auskam. Einer meiner persönlichen
Höhepunkte des diesjährigen Festivals war die Freiheitsdressur von Ignat Ignatov, welcher seit diesem Jahr die Pferde und Exoten im Hause Siemoneit-Barum präsentiert.
Zu Beginn zeigte er kurz vier Lamas, bevor er seinen sehr gut laufenden 12er Zug brauner und weißer vorstellte. Nach einigen Steigern und dem Ponyzug, dann der
Höhepunkt seiner Darbietung: Die sehr selten gezeigte Capriole. Hut ab! Nach einer Dressur-Reprise von Mathieu, mit dem, durch den Reifen "springenden"
Plüschhund, dann schon die dritte und letzte Tiernummer im Programm (der Barum-Exotenzug und die Les Saits wurden an diesem Abend leider nicht gezeigt).
Amadeo
Folco mit seinen 2 Elefanten und Pferden in einer traumhaften Dressur, zeigten zunächst einige Laufkombinationen und Tricks, darunter auch das Überspringen der, von
den 2 Dickhäutern gehaltenen Barriere. Anschliessend einige Einzeltricks der Elefanten. Immernoch fast schon anrührend, wenn die 2 Inder abliegen und auf Kommando vom,
im Gradin sitzenden Amadeo, sich wieder aufrichten. Für mich sicher eine der schönsten Nummern dieser Art. Faszinierend wie dieser sympathische Tierlehrer seine
Schützlinge ohne Peitsche, Stock oder Haken durch die Manege "dirigiert".
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