| | Artisten - Dresseure - Clowns |
| | | | Im Winter 1971, gerade mal 21 Jahre alt, hatte ich das grosse Glück, dass mich Seniora Rivel zu ihrem Mann in die Garderobe im Circus Krone Bau in München liess, wo er mir mehrere Autogramme gab und mir erlaubte still neben ihm zu sitzen, während er sich schminkte. Charly Rivel war auch im Privatleben ein eher fröhlicher Mensch, aber nun verwandelte er sich mit jedem Farbstrich in ein Kind. Ich spürte, wie immer mehr Leichtigkeit in diesen alten Mann
einkehrte und jede seiner Handbewegungen wurde leichter, fast beschwingt. Er bewegte seinen Mund und sah sich seine eigene Mimik im Spiegel an. Da lachten sich zwei an, die nur mit sich selbst beschäftigt waren. Der Clown und sein Ebenbild im Spiegel. Ich glaube, er hatte mich komplett vergessen, war nur noch er, ganz bei sich in der Rolle, in die nun geschlüpft war. Die Alltagshaut hatte er abgestreift und war in die des Clowns, seiner wahren Seelenrolle geschlüpft, dort wo ihn keine Sorgen
plagten. Da wurde der alte Mann zum Kind und war glücklich. Irgendwann kam Seniora Rivel zurück und forderte mich auf zu gehen. Erst da bemerkte mich Charly Rivel wieder, lachte mich an und gab mir zum Abschied die Hand. Dieses Erleben in der Garderobe ist mir intensiver in Erinnerung geblieben, als seine wunderbaren Auftritte im Manegenrund. Peter Burger |
|
|
| | | | Die prägensten Erinnerungen an den Circus in meiner Kindheit waren die Dressur und Präsentationen von Schweinen und Krokodilen. Das war damals Jean Hoppe’s erste Schweinefreiheit und die orintalische Show von Karah
Khavak. Beide lernte ich ca. 20 Jahre später persönlich kennen und zu der Familie Kocka (Karah Khavak) entwickelte sich eine Freundschaft, die bis heute anhält. Mit Tommy (Anton) und Leici (Ludwig) und deren Familien verbindet mich ein feines Band und so erfahre ich immer wieder etwas aus deren Leben, die weit über Europa hinaus auftreten und dank ihrer Vielsprachigkeit (beide sprechen fliessend 6-8 Sprachen) sich selbst entlegensten Regionen leicht bewegen können. Tommy derzeit in den
verschiedensten russischen Teilrepubliken, Weissrussland, Ukraine, Rolen und Rumanien. Dazwischen mal wieder kurz in Deutschland, wo auch sein Heimatsitz ist, Leici zwischen Ukraine, Italien, Spanien, Afrika, Deutschland und Frankreich, wo dieser bei Paris seine Heimat gefunden hat. Es ist ein abenteuerliches schweres Leben mit vielen Entbehrungen, doch wie mir Tommy kürzlich sagte, würde er ohne dieses Artistenleben eingehen und nur zuhause sein kann er sich nicht vorstellen. So treten
sie mit ihren Kokodilen und Schlangen weiterhin auf, in wandernden Circussen, festen Circusbauten, Varietes und für Galas und Fernsehen und zeigen etwas von diesem Geheimnis der magisch verzauberten Echsen und dem Mut sich diesen nicht ungefährlichen Tieren hautnah zu stellen. Peter Burger |
| |
|
|
| | Mit Jean Monti (Hahn - Bügler) verbindet mich die 100 Jahrfeier der Alten Oper Frankfurt, die ich 1980 organisierte und dorthin Jean und seine Frau verpflichtete. Dort fuhr er mit dem Motorrad aus der Fressgasse hoch zum Zürich-Hochhaus, tanzte als Teufel über Seil hoch zum Dach der Alten Oper und turnte am sechzig Meter hohen
Mast in schwindelnder Höhe. Seit damals kennen wir uns gut und sind uns immer mal begegnet oder telefonieren miteinander. Nur ist er so selten in Deutschland, tritt weltweit auf, von England, Portugal, Arabische Emirate, Thailand und zuletzt selbst in China. Obwohl schon über die 50 Jahre alt, zeigt dieser drahtige Artist immer noch seine ganze Show und dies immer wieder zur Bewunderung vieler Menschen.
Zuhause ist er bei Aachen und dorthin kehrt er von seinen weiten Reisen immer wieder zurück. Peter Burger |
|
|